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Titel (deu)

Metamorphose einer Dachträgerbox zu einem Boot

Autor*in

Andreas Holzleithner

Beschreibung (deu)

Masterarbeit, 2021, CC BY-NC-ND 4.0 International Collection (Text und Video) Abstract Die hier vorgestellte Arbeit beschreibt den Design-Entwicklungsprozess von der einfachen Idee, eine Dachbox zum Schwimmen zu bringen, bis zu einem umsetzbaren Konzept. Ziel war es aus einer einfachen Idee ein kommerziell erfolgreiches Produkt zu entwickeln. Eine neue Nische sollte entdeckt und besetzt werden. In der Recherche wurden die Qualitätsmerkmale moderner Dachboxen herausgearbeitet. Um eine potentielle Nische aufzuspüren, wurde eine Vielzahl an Booten und Wassersportgeräten einer näheren Betrachtung unterzogen. Ein Fokus galt innovativen Antriebskonzepten. In einem weiteren Schritt wurden die Bedürfnisse des Marktes analysiert, um Potentiale zu erschließen. Die Grundidee bestand darin, die Form der Dachbox als Bootskörper zu nutzen. Die Schale einer Dachbox sollte stromlinienförmig und wasserabweisend sein. Zwei wesentliche Eigenschaften, die sie mit den Aufgaben eines Bootsrumpfs teilt. Die beiden aber sonst sehr unterschiedlichen Einsatzzwecke Dachbox und Boot in einem Produkt zu vereinen, machte es stets notwendig, bei der Zielverfolgung der einzelnen Konzepte immer die Auswirkungen auf den anderen Einsatzbereich mit zu berücksichtigen. Die größten Herausforderungen bestanden immer dann, wenn Anforderungen an den einen Einsatzzweck dem anderen entgegenwirkten. Während die dünne Hartschale für die Dachbox vor allem möglichst leicht sein sollte, um bequem geöffnet werden zu können, war die Liste der Anforderungen um diese als Boot zu verwenden ungleich länger. Die gegenseitigen Beeinträchtigungen der beiden Funktionen Dachbox und Boot erschienen zunächst recht unbefriedigend. Die Lösung eines Problems auf der einen Seite, bedeutete meist einen Kompromiss auf der anderen Seite, der das Vorhaben nicht selten an seine Grenzen stoßen ließ. • Wenn der Dachboxdeckel als betretbares Boot ausgeführt werden sollte, müsste er ausreichend verstärkt werden. Dies würde ihn vergleichsweise schwer machen und damit den Komfort in der Dachboxfunktion maßgeblich einschränken. • Der Deckel sollte beim Beladen selbständig geöffnet bleiben. Um diesen offen zu halten sind Aufsteller nötig. Wenn diese für die Funktion Boot allerdings extra aus- und eingebaut werden müssten, führt der Komfortgewinn auf der einen Seite zum Mehraufwand auf der anderen Seite. • Etwaige Einbauten zur Stabilisierung des Mastes oder Schwertkästen würden in den Stauraum der Box ragen und so die Beladungssituation Dachbox beeinträchtigen. • Fix aufgesetzte Schwerter die diese Einbauten nicht benötigen würden wiederum Probleme am seichten Strand machen, wenn das Boot zu Wasser gelassen wird und die Anbauteile nicht eingezogen werden könnten. Für die ersten Lösungsansätze wurde ursprünglich ein sportliches Dinghi angedacht. In diese Richtung hat auch die Recherche begonnen. Klapp-, Steck- und Faltlösungen wurden dabei angedacht. Der Katamaran wurde anfangs als Außenseiter eigentlich nur vollständigkeitshalber in die Recherche mitaufgenommen. Der Umstieg von einem Einrumpf-Konzept auf einen Katamaran brachte aber den nötigen Rückenwind, um das Projekt wieder zügig voran zu treiben. • Alle Funktionen, die den Einsatzzweck Boot verfolgten, konnten fortan auf den Rahmen übertragen werden. • Dieser sehr flache aber feste Bauteil erlaubte die Verfolgung unterschiedlicher Konzepte, die nebeneinander bestehen konnten und einander kaum einschränkten. • Die dünnen Schalen der Box mussten nur noch als Schwimmkörper dienen. • Vor allem die Dachboxfunktionen konnten bis auf marginale Einschränkungen voll erhalten bleiben. Für die Dachbox mussten nahezu keine Komforteinbußen in Kauf genommen werden. Die Schwimmer von Katamaranen sind in der Regel sehr schmal und lang. Voluminöse Dachboxen eignen sich hingegen gut für den Transport, sind aber als Schwimmer nur mäßig sportlich. Dieser Umstand sollte durch den Einsatz von Hydrofoils egalisiert werden. Sowie das Boot vom Wasser abhebt, also fliegt, und die Schwimmer das Wasser nicht mehr berühren, spielt die Form der Schwimmer nur mehr eine untergeordnete Rolle. Laut Segelsport-Trendradar liegt Foilen nicht nur im Spitzensport, sondern bereits im Breitensport sehr im Trend. Der Katamaran ist zudem aus vielerlei Gründen besonders gut geeignet, mit dem Foiling-Sport zu beginnen. Auch wenn sich diese Arbeit am Ende auf den Segelkatamaran spezialisiert hat, weil hier das größte Potential gesehen wurde, bleiben die Konzepte Ruderboot, Tretboot, Motorboot und Badeinsel dennoch Teil des Konzepts, welches sich zum Ziel gesetzt hat, mit geringsten Kompromissen möglichst vielseitig zu sein.

Sprache des Objekts

Deutsch