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Title
Photography and Interspace - Eine künstlerische Untersuchung visueller Zwischenräume
Language
German
Description (de)
Dissertation, 2024, CC BY-NC-ND 4.0 International Betreuung: Sabine Folie, Jasmin Mersmann Abstract Die Dissertation Photography and Interspace befasst sich mit visuellen Zwischenräumen in der Fotografie. Diese Räume sind essenziell für die Bildkomposition und eröffnen Diskurse über Bedeutung und Potenzial der Leere. Die Untersuchung erfolgt vor dem Hintergrund einschlägiger theoretischer Diskurse sowie aus phänomenologischer und philosophischer Perspektive. Dabei wird der Einfluss der Raumkonstellationen auf die Wahrnehmung und Interpretation von Bildern herausgearbeitet. Ein zentraler theoretischer Bezugspunkt ist die auf Gilles Deleuze und das Leib-Seele-Modell von Gottfried Wilhelm Leibniz zurückgehende Theorie der Falte, die als metaphorischer Zwischenraum dient, um die Dynamik zwischen Bild und Bildträger neu zu interpretieren. Ebenfalls als theoretischer Bezugspunkt relevant ist Roland Barthes’ Konzept des Interfuit, das den besonderen Raum zwischen der Realität vor der Kamera und der endgültigen Fotografie beschreibt. Dies unterstreicht die Fähigkeit der Fotografie, gleichzeitig direkter Abdruck und isoliertes Zeugnis dieser Realität zu sein. Die vorliegende Dissertation setzt sich ebenso mit der Rolle der Opazität und dem Verlust der Indexikalität in der Fotografie auseinander, wie sie in Franziska Kunzes Arbeiten zu opaken Fotografien und in der Diskussion über Metaphotographie thematisiert werden. Diese Konzepte verdeutlichen, wie Fotografien Realität erfassen und gleichzeitig konstruieren, was für das Verständnis und die kritische Reflexion von Bildern zentral ist. Darüber hinaus werden die Überlegungen zu Bildpluralität und Bildarrangements untersucht, wie sie von David Ganz und Felix Thürlemann sowie Bettina Dunker in ihren Arbeiten, unter anderem zu fotografischen Bildensembles, behandelt werden. Sie beleuchten plurale Bildkompositionen im historischen Überblick und interessieren sich dafür, wie durch kuratorische Praktiken und archivarische Zusammenstellungen komplexe Beziehungen zwischen Bildern künstlerisch geschaffen werden. Dieser Ansatz wird besonders im Kontext historischer und moderner Präsentationsformate beleuchtet, wie sie sich aus den Kunstpassagen und dem Pariser Salon, die als frühe Foren der Kunstpräsentation dienten und durch ihre räumlichen und sozialen Konstellationen die Rezeption von Kunstwerken maßgeblich prägten, entwickelten. In meiner eigenen künstlerischen Praxis reflektiere ich diese theoretischen und praktischen Aspekte durch die Erkundung unterschiedlicher Bildträger und die Entwicklung neuer performativer Wege der Werkpräsentation. Dazu zählen beispielsweise die Nutzung von Stoffen und raumgreifende Bildarrangements, die eine Einbeziehung der Rezipient*innen ästhetisch und inhaltlich ersehen. Dies wird ebenfalls in meiner kuratorischen Praxis in der Sternenpassage im MuseumsQuartier Wien thematisiert. Die Dissertation zielt darauf ab, zu einem tieferen Verständnis der Fotografie beizutragen, indem sie innovative Ansätze in der künstlerischen und kuratorischen Arbeit mit einschlägigen theoretischen Modellen verknüpft.
DOI
10.57697/CZHQ-7594
Author of the digital object
Sabine  Jelinek
Format
application/pdf
Size
26.8 MB
Licence Selected
CC BY-NC-ND 4.0 International
Type of publication
Dissertation
Date of approbation period
2024-09-15
Study
PhD-Studium > -100
Publication Date
2024
Content
Details
Object type
PDFDocument
Format
application/pdf
Created
16.10.2024 07:31:59
Metadata
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