Titel (deu)

„It´s better to get off quickly“ - Referenzsysteme in skulpturaler Transformation

Autor*in

Eveline Handlbauer

Beschreibung (deu)

Diplomarbeit, 2020, CC BY-NC-ND 3.0 AT Abstract „It´s better to get off quickly“ Die Auseinandersetzung mit der Komplexität menschlicher Erfahrung und Wahrnehmung ist von zentraler Bedeutung für meine Arbeit, beispielsweise Fragen nach Verlangen, Sinnhaftigkeit und Entfremdung. Ich sehe die Welt als eine „gebaute Welt“ und meine Skulpturen sind eine Aufzeichnung dessen was sich im Zuge der modernistischen Entwicklung entwickelt und eingeschrieben hat. Dabei geht es immer wieder um Fragen der Stabilisierung, der Sicherheit und deren Gegenüberstellung zu herrschenden Machtverhältnissen. Unsere materialbestimmte Welt vermittelt uns eine vordergründig scheinbare Stabilität und Sicherheit in der wir uns tagtäglich bewegen – physisch und gedanklich. Ich verstehe meine Skulpturen als Aufzeichnung einer konstruierten, materialbasierten Welt. Mein Arbeitsprozess ist eine Erkundung des formalen Potenzials von Artefakten oder architektonischen Elementen im Hinblick auf nuancierte psychologische Zustände und ästhtische Erfahrungen. Jedem der Objekte liegt eine bestimmte Psychologie aufgrund von Verwendungszweck und Benutzbarkeit zugrunde. Diese Objekte finden ihre reflexive Grundlage innerhalb der komplexen Verschränkungen von Funktionalität, Repräsentation und kollektiven Bildern. Meine Skulpturen sind Platzhalter, Architekturen, Artefakte, anonyme Objekte, Figuren und Schausteller zugleich. Die Skulpturen repräsentieren Konstellationen von Affekten, Einstellungen und Objektbeziehungen untereinander – verhandeln Autonomie, Dynamik, Stabilisierung und Destabilisierung. Der meist verwendete Werkstoff Beton dient hier als Synonom und Ikonographie einer „gebauten und von den Paradigmen des Modernismus geprägten Welt“. Die Ausstellung „It´s better to get off quickly“ ist als mehrteilige Skulpturen Serie konzipiert. Die Materialauswahl dafür ist klar und minimalistisch definiert: Beton, Gummi, Holz, vereinzelt Metall. Polystyrol-Hartschaum Platten dienen als Formstabilisierung und Armierung der Betonskulpturen. Dadurch werden die Skulpturen wesentlich leichtgewichtiger als Betonvollgüsse – ergo einfacher zu transportieren und zu verarbeiten. Die aufgetragene Betonschicht beträgt oft nur einen Zentimeter. Das bringt allerdings mit sich, dass die – so scheinbar massiven – Objekte äusserst fragil und zerbrechlich sind. Das konzeptuelle Themenfeld der Destabilisierung wird in Form eines Buches weitergeführt. Eine ca 450seitige Publikation versteht sich als eigenständige, textbasierte Arbeit mit prägnanten und plakativen Kurztexten. Die grafische Umsetzung des Layouts erfolgt in Anlehnung an Grafiken von Warnhinweisen und sonstigen Sicherheitsrethoriken. Der Inhalt, der aus dem Zusammenhang gelösten Textfragmente besteht, gleitet übergangslos zwischen Selbstoptimierung, Sinnfindung, Frustration und Ironie.Textfetzen und abgehackte Plattitüden, die in ihrer zugrunde liegenden Affirmation und Negation einer zeitgenössischen Textkonsumation entsprechen. Der zweite Teil des Buches ist die Fotodokumentation meines über zwei Jahre laufenden Arbeitsprozesses mit dem Werkstoff Beton. Die Fotografien umfassen nicht nur fertiggestellte Werke sondern zeigen Material- und Formproben, Bilder des Arbeitsprozesses im Studio. Sie sind Bestandsaufnahme und Dokumentation einer Experimentierphase.

Sprache des Objekts

Deutsch

Rechte

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CC BY-NC-ND 3.0 AT

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